Forschungspreis für Münchner Lungenbiologin

ECMO-Therapie mit künstlicher Lunge hilft Patienten mit transplantierter Spenderlunge
Nicole Strobl

Auf dem Jahrestreffen 2019 der Thoraxchirurgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durfte Nicole Strobl einen besonderen Preis entgegennehmen: Die Biologin am Klinikum der Universität München (LMU) in Großhadern erhielt den Forschungspreis des Thoraxchirurgie-Kongresses.

Sie arbeitet in der Gruppe von DZL-PI PD Dr. Gerhard Preissler und untersucht dort eine vielversprechende Therapie: Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO). Die ECMO ist eine Mini-Lungenmaschine, die außerhalb des Körpers funktioniert und anstelle der Lunge den lebensnotwendigen Gasaustausch übernimmt. Sie wird bei schwersten Lungenschädigungen eingesetzt, aber auch präoperativ, vor Lungentransplantationen („Bridge to transplant“).

Nicole Strobl untersuchte in einer Beobachtungsstudie, welche positiven Folgen dieser präoperative Einsatz für den Patienten hat. Sie fand heraus, dass ECMO nach der Transplantation die Abstoßung der Spenderlungen stark vermindert und das Überleben der Patienten deutlich verbessert. Die Schlußfolgerung: Vor allem bei Patienten, bei denen eine starke Abstoßungsreaktion des Immunsystems wahrscheinlich ist, sollte der Einsatz von ECMO vor der Operation bedacht werden.