Lungenstammzellen Preis bei DZL Jahrestreffen

CPC-M Wissenschaftlerin gewinnt Posterpreis für Projekt mit leistungsstarker 4D-Lichtblattmikroskopie
Séverine Cranz mit DZL-Vorstandsvorsitzenden Prof. Werner Seeger

Séverine Cranz mit DZL-Vorstandsvorsitzenden Prof. Werner Seeger

In Mannheim trafen sich Anfang Februar 2019 rund 500 Forscherinnen und Forscher des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) zum Austausch über ihre Aktivitäten.

Eine besondere Auszeichnung ging dort an Séverine Cranz, Doktorandin der Imaging Core Unit „Live Cell Imaging“ am DZL-Standort München (CPC-M). Sie erhielt den Preis für das beste Poster im Bereich „End Stage Lung Disease“, ELD. Zusammen mit ihrem Vorgesetzten Dr. Gerald Burgstaller präsentierte sie die „Untersuchung von Lungenvorläuferzellen durch 4D- Lichtblattmikroskopie und wie diese in dezellularisierten humanen Lungenschnitten ihre natürliche Nische wiederfinden“.

Die dahinter stehende Frage:
Können wir Stammzellen oder Vorläuferzellen nutzen, um Lungengewebe wiederaufzubauen, das keine funktionierenden Lungenzellen mehr aufweist? Das wäre besonders im Bereich der Lungentransplantation hilfreich.

Für die Untersuchungen verwendete das Team eine der modernsten Technologien auf dem Gebiet der Bildgebung: ein Lichtblatt-Mikroskop, das mit seiner unglaublich schnellen und präzisen Bildaufnahme lebendes Gewebe in Aktion zeigen kann - in Echtzeit, und in 3D! Mit Hilfe dieses Mikroskops lassen sich das Verhalten und die Interaktion der Lungenstammzellen in der extrazellulären Matrix beobachten.

Hier zunächst menschliches Lungengewebe, das dezellularisiert wurde, das also keine funktionierenden Zellen mehr enthält. Dieses Gewebe wurde vorerst mit Fibroblasten kultiviert, mit Zellen, die unter anderem für den Wiederaufbau von Gewebe nach Verletzungen sorgen:

Dezellulares Lungengewebe

Das folgende Lichtblattmikroskop-Bild zeigt nun, wie Fibroblasten (rot) das zellfreie Lungengewebe (grün) aktiv besiedeln.
In Zukunft sollen für die Besiedlung des Gewebes Stammzellen verwendet werden.
Damit sollte eine Regenerierung des Gewebes möglich werden.

Rezellulares Lungengewebe

Das Projekt basiert auf einer Kooperation mit der Research Unit Lung Repair and Regeneration (LRR, Direktorin Melanie Königshoff) und einer Kooperation mit Olmer Ruth und Martin Ullrich vom DZL Standort Hannover (BREATH).