COPD ist eine schwerwiegende Lungenerkrankung, die weltweit über 400 Millionen Menschen betrifft. Angesichts stetig steigender Patientenzahlen stellt die Erkrankung auch für Deutschland eine enorme sozioökonomische Belastung dar. Nie war der Bedarf an innovativen Lösungen für diese gesundheitliche Herausforderung so groß.
Zum dritten Mal initiiert das internationale Netzwerk COPD-iNET ein Seminar, das führende Wissenschaftler, Kliniker und Nachwuchsforscher zusammenbringt, um die COPD-Forschung entscheidend voranzutreiben.
Das Seminar “Regenerating the Lung – A Multidisciplinary Approach to Combat COPD“, findet am 6. und 7. November 2025 in Prag, Tschechien, im Rahmen des Kongresses der European Respiratory Society (ERS) statt. Es bietet eine einzigartige Plattform, um zentrale Herausforderungen der COPD-Forschung anzugehen und neue Wege für Strategien zur Lungenregeneration zu eröffnen.
Einzigartiges globales Engagement
Organisiert und geleitet wird das Seminar von CPC-M Wissenschaftlerin Mareike Lehmann (Institut für Lungengesundheit und Immunität/LHI, Helmholtz Munich) und Suzanne Cloonan (Trinity College, Dublin). In Zusammenarbeit mit COPD-iNET, dem internationalen Forschungsnetzwerk für COPD-Forschung unter der Leitung von Önder Yildirim (Direktor LHI, Helmholtz Munich), soll es die Lücke zwischen Grundlagen-, translationaler und klinischer Forschung schließen.
Die COPD-Forschung war lange Zeit fragmentiert und es fehlte an interdisziplinärer Zusammenarbeit, die für bahnbrechende Entdeckungen notwendig ist. Dieses Seminar verfolgt das Ziel, Experten aus verschiedenen Fachrichtungen – darunter Kliniker, Epidemiologen, Biologen, Pharmakologen und Pathologen – zusammenzubringen, um eine wirklich multidisziplinäre Herangehensweise zu ermöglichen. Dabei sollen Wissenslücken identifiziert, neue zentrale Forschungsfragen definiert und die COPD-Forschung mit Fokus auf frühe Krankheitsmechanismen, Phänotypisierung und Lungenregeneration vorangetrieben werden.
COPD – eine heterogene Krankheit verstehen
Obwohl COPD die dritthäufigste Todesursache weltweit ist, sind die zellulären und molekularen Mechanismen noch immer nicht vollständig verstanden. Lange Zeit galt COPD als Raucherkrankheit, doch mittlerweile ist bekannt, dass viele Betroffene nie geraucht haben
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Anfälligkeit für COPD durch (epi-)genetische Faktoren und Umweltbelastungen während des gesamten Lebens, bereits in der Kindheit, beeinflusst wird. Weitere Risikofaktoren sind die alternde Weltbevölkerung, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel.
Ein großes Problem bleibt die Identifizierung verschiedener Krankheitsformen (Endotypen) sowie die Früherkennung und das Verständnis der zellulären und molekularen Mechanismen der Krankheitsentstehung. Trotz der Heterogenität der Erkrankung sind diagnostische Methoden seit Jahrzehnten nahezu unverändert geblieben, und Patienten werden nicht individuell klassifiziert – ein entscheidender Grund für das Scheitern vieler Therapien und klinischer Studien.
Um das zu ändern, haben Helmholtz Munich/LHI-Forschende das Netzwerk COPD-iNET initiiert, das führende Experten und Nachwuchsforscher miteinander vernetzt. Ziel ist es, die Zusammenarbeit in bahnbrechenden Forschungsprojekten, hochmodernen in-vitro-Modellen und innovativen Systembiologie-Ansätzen zu fördern.