Das Projekt Ai4Cilia von CPC-M PI Janna Nawroth (Pioneer Campus, Helmholtz Munich) nutzt KI, um die rhythmischen Bewegungen von Zilien zu analysieren – mikroskopisch kleinen, haarähnlichen Strukturen, die für gesunde Atemwege essenziell sind. Defekte in der Zilienbewegung können auf Krankheiten wie chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hinweisen. Diese Abweichungen sind jedoch schwer zu erkennen und werden in der klinischen Praxis oft übersehen.
Ein Team um Nawroth hat eine mikrofluidische Plattform entwickelt, um die Sammlung von Daten aus zilierten Zellen zu standardisieren, die klinisch durch minimalinvasive Gewebeabstriche gewonnen werden können. Mithilfe von KI zur Analyse komplexer Zilienmuster verspricht die Plattform, die Diagnostik zu verbessern und die Wirkstoffentwicklung voranzutreiben.
„Die KI-gestützte Analyse des Zilienschlags hat das Potenzial, die Diagnose und Behandlung komplexer Erkrankungen zu verändern“, sagt Nawroth. „Die Integration dieses Tools in die Gesundheitsversorgung kann präzisere und zeitgerechte Lösungen für Patienten bieten.“
Der European Research Council (ERC) unterstützt dieses Projekt mit der Vergabe eines renommierten Proof of Concept Grant. Die damit verbundene Fördersumme erlaubt es Janna Nawroth, Ai4Cilia weitere 18 Monate fortzuführen.