Krebs und Ubiquitin

Expertise von CPC-M Forscher Markus Diefenbacher für DFG-Projekt

Ein neues, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 18 Millionen Euro gefördertes Projekt beschäftigt sich damit, wie das Ubiquitin-System für Krebstherapien genutzt werden kann. Während die Technische Universität München (TUM) die Leitung der auf vier Jahre angesetzten Forschungsarbeiten übernimmt, ist DZL-Forscher Markus Diefenbacher (CPC-M, Standort München) mit seiner Expertise im Bereich Lungenkrebsmodelle intensiv beteiligt.

Krebs und Ubiquitin

Krebs kann als eine Störung der Zellfunktionen beschrieben werden, die durch Veränderungen in der Interaktion zwischen Proteinen im Körper entsteht. Ein wesentlicher Faktor für diese Interaktionen und damit für die Zellfunktion ist das Ubiquitin-System. Das Molekül Ubiquitin beeinflusst beispielsweise die Funktion und den Abbau von Proteinen. Diese Prozesse werden im menschlichen Körper durch etwa 1000 verschiedene Gene reguliert. Veränderungen in Ubiquitin-abhängigen Prozessen können zu Krebserkrankungen führen, doch sind diese Prozesse bislang noch nicht ausreichend verstanden. Im Projekt Transregio UbiQancer soll ein besseres Verständnis der Rolle des Ubiquitin-Systems bei Krebserkrankungen zu neuen Ansätzen für die Behandlung verschiedener Tumorarten führen.

DZL Expertise

Auch Forschende des DZL Standorts München (CPC-M, Helmholtz Munich) bringen ihre Expertise ein. Lungenkrebs zeichnet sich durch eine hohe Anzahl an Mutationen aus, was die Behandlung erschwert. Um neue Therapien zu entwickeln, benötigen Wissenschaftler:innen patientennahe Modelle. Die Forschungsgruppe von CPC-M-PI Prof. Markus Diefenbacher stellt hochmoderne Technologien bereit, darunter Adeno-assoziierte Viren für die Genlieferung sowie somatisch entwickelte und genetisch maßgeschneiderte präklinische Modellsysteme. In Zusammenarbeit mit Klinikmitarbeitenden des LMU-Klinikums und von Asklepios spielen patientenbasierte Organoid-Modelle sowie in vivo und ex vivo Modelle eine zentrale Rolle. So kann das Konsortium innovative Therapieansätze bereits in einem frühen Stadium testen.

Mehr zu „Transregio UbiQancer“:

Die Sonderforschungsbereiche der DFG zählen zu den bedeutendsten Forschungsförderungsprogrammen in Deutschland. Sie unterstützen ehrgeizige, interdisziplinäre und langfristig angelegte Forschungsvorhaben, die zunächst für vier Jahre bewilligt werden. Ein Sonderforschungsbereich Transregio (SFB/TRR) zeichnet sich durch die überregionale Zusammenarbeit der beteiligten Partnereinrichtungen aus. Der Transregio UbiQancer (387) wird ab Oktober 2024 das Ubiquitin-System und seine Rolle bei Krebserkrankungen untersuchen. Neben der TUM sind die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und die Goethe-Universität Frankfurt Mitantragsteller der DFG-Förderung. Als Partner sind Helmholtz Munich, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und das Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München beteiligt.