Bronchiektasen

Erste deutschsprachige Leitlinie für eine unterschätzte Lungenkrankheit

Die Liste der Leitlinien, die sich mit pneumologischen Krankheitsbildern befassen, ist lang. Die Bronchiektasen-Erkrankung allerdings führte über eine lange Zeit ein Schatten-Dasein, eine Leitlinie stand nicht zur Verfügung. Seit kurzem nun erweitert die deutschsprachige Leitlinie „Management erwachsener Patientinnen und Patienten mit Bronchiektasen-Erkrankung“ die Palette.

Bronchiektasen bezeichnen bleibende Erweiterungen und Aussackungen der Atemwege (Bronchien und Bronchiolen). Sie können angeboren sein oder in Folge von Infektionen oder chronischen Lungenkrankheiten, wie Mukoviszidose oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) entstehen. 

An der Erstellung der Leitlinien waren hochkarätige Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Die Federführung lag bei Professor Felix C. Ringshausen von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Beteiligt auch: CPC-M Gruppenleiter Dr. Pontus Mertsch, Oberarzt in der Poliklinik V am Klinikum der LMU in München-Großhadern.

Die Erarbeitung der Leitlinie war eine besondere Herausforderung: Denn die Bronchiektasen-Erkrankung gehörte bis vor wenigen Jahren zu den vernachlässigten Lungenerkrankungen, die in ihrer Häufigkeit und Relevanz weit unterschätzt wurde. Das hat sich durch die Erarbeitung der S2k-Leitlinie geändert. Die umfangreichen, validen Informationen zu Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie sowie die konkreten Empfehlungen für den Praxisalltag sind von hohem Nutzen für die Patienten und Patientinnen und die sie behandelnden Ärztinnen und Ärzte.

An der Erstellung der S2k-Leitlinie zum „Management erwachsener Patientinnen und Patienten mit Bronchiektasen-Erkrankung“ waren alle relevanten Fachgesellschaften im deutschsprachigen Raum beteiligt. Federführend waren:

  • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.,
  • Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DLZ) an der Medizinischen Hochschule Hannover und weiteren DZL-Standorten. 
  • Professor Dr. med. Felix C. Ringshausen, Oberarzt an der Klinik für Pneumologie und Infektiologie der MHH
  • Dr. med. Pontus Mertsch, Oberarzt Poliklinik V, Klinikum der Universität München (LMU) und DZL-Gruppenleiter am CPC-M.

Hier geht es zur Originalpublikation:
S2k-Leitlinie: Management erwachsener Patientinnen und Patienten mit Bronchiektasen-Erkrankung (awmf.org)