Eine Ära geht zu Ende: Seit 2016 leitete die Kinderärztin und Professorin für Pädiatrische Allergologie Prof. Dr. Erika von Mutius das CPC-M, den Standort München des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL). Zum 1. März 2024 übergab sie den Direktorenposten an Prof. Dr. Ali Önder Yildirim.
Der Leiter des Instituts für Lungengesundheit und Immunität (LHI, Helmholtz Munich) und Professor für Experimentelle Pneumologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München dankte seiner Vorgängerin für acht Jahre großartige Arbeit und inspirierende Forschung: „Vielen Dank, Erika. Deine motivierende Führung wird uns am CPC-M deutlich fehlen, Dein enormer Einfluss und Deine wissenschaftlichen Beiträge haben uns zu dem herausragenden Standort des DZ(L in München gemacht, der wir heute sind. Ich freue mich, Dein Erbe mit großer Ehre fortführen und auf Deinen Grundlagen weiterentwickeln zu können.“
Aufholjagd Lungenforschung: Wissenslücken schließen und Therapien finden
Der neue Direktor des CPC-M hat für seine neue Aufgabe eine große Vision: Die translationale Forschung weiterzuentwickeln. Frei nach dem Motto „Heute forschen. Morgen heilen.“ (Stiftung Atemweg), sollen die Erkenntnisse der Grundlagenforschung möglichst rasch in die klinische Praxis überführt werden.
Dabei sieht sich Yildirim gemeinsam mit dem LHI wie auch den CPC-M Partnern Asklepios-Fachkliniken München Gauting, der LMU und der LMU Klinik Großhadern auf einer Aufholjagd: „Chronische Lungenkrankheiten wie COPD, Lungenfibrose oder Asthma sind immer noch zu wenig verstanden – die Patientenzahlen nehmen aber gleichzeitig stetig zu! Wir haben hier eine große Verantwortung, den Patienten im Einzelnen wie auch der Gesellschaft gegenüber, diese Aufholjagd anzunehmen. Und das möchte ich als Direktor des DZL-Standorts München tun.“
Erika von Mutius hat das ohne Zweifel bereits getan: Die Forschung der 66jährigen Medizinerin und Wissenschaftlerin ist wegweisend in den Bereichen Asthma und allergische Erkrankungen und hat das Verständnis für diese Gesundheitsprobleme grundlegend erweitert. Durch ihre Arbeit konnte die Gesundheit von Kindern weltweit verbessert und das Leid der Betroffenen und deren Familien, aber auch die Kosten für die Gesellschaft, verringert werden.
Von Mutius war unter anderem Leiterin der Asthma- und Allergieambulanz am Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU und ist nach wie vor Leiterin des Instituts für Asthma- und Allergieprävention (IAP, Helmholtz Munich). Im DZL koordinierte sie lange den Krankheitsbereich "Asthma und Allergien" und initiierte unter anderem die multizentrische und interdisziplinären ALLIANCE-All Age Asthma-Kohorte.
Prof. Dr. Werner Seeger, DZL-Sprecher und -Vorstandsvorsitzender, zum Abschied von Prof. Dr. Erika von Mutius aus dem DZL-Vorstandsamt:
„Wir danken Erika von Mutius für ihren großartigen Einsatz für das DZL und ihre stete Bereicherung des DZL-Vorstands mit Kreativität, Ideenreichtum und Kollegialität. Gleichzeitig blicken wir zuversichtlich auf ein neues Kapitel und sind froh darüber, dass die Leitung und Vertretung des Münchner Standorts nun gut vorbereitet und mit Bedacht in die kompetenten Hände von Ali Önder Yildirim gelegt wurden.“
Für die Zukunft des DZL wünscht sie sich Erika ebenfalls eine stärkere Ausrichtung in Richtung Translation: „Wir können noch besser werden in der Übertragung unserer Forschungsergebnisse in die klinische Praxis. Und ich wünsche mir, den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter im Fokus zu behalten. Die Förderung von Nachwuchsforschenden im DZL durch Mentoring-Programme, Workshops etc. und der damit verbundene Austausch zwischen Jung und Alt in der Lungenforschung hat mich immer begeistert! Alles in allem: Ich hatte eine sehr gute Zeit als Direktorin des CPC-M und übergebe jetzt sehr gerne an Önder Yildirim.“
Über das CPC-M:
Das CPC-M ist einer der fünf Standorte des von der Bundesregierung geförderten Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL). Es hat sich zum Ziel gesetzt, neue Möglichkeiten zur Diagnose und klinischen Therapie chronischer Krankheiten der Lunge zu erforschen. Der translationale, interdisziplinäre Ansatz garantiert dabei, dass die Ergebnisse unserer Grundlagenforschung möglichst schnell beim Patienten landen. Unterstützt wird es dabei von seinen Partnern:
Helmholtz Munich
Asklepios Gesundheitskliniken München Gauting
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
Universitätsklinik der LMU, München Großhadern