Prozesse im Bronchialepithel geben Hinweise für mögliche Therapien bei allergischen Erkrankungen. Für diese Entdeckung bekommt Dr. Ulrich Zißler vom Zentrum für Allergie & Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität München (Helmholtz Zentrum München) den Joachim Ganzer Förderpreis. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie vergeben.
Gemeinsam mit seinem Team am ZAUM und dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) hatte Dr. Zißler zunächst das Sputum von Asthma-Patienten untersucht - standardisiert induzierte und anschließend ausgehustete Absonderungen aus den unteren Atemwegen. Ebenfalls untersucht wurden nasale Sekrete von Asthma- und Rhinitis-Patienten. Ergebnis: Die Immuntherapie aktiviert im Lungenepithel bestimmte Proteine, die Secretoglobine, in den unteren wie auch den oberen Atemwegen. Diese wiederum lösen im Immunsystem einen anti-entzündlichen Prozess aus. Aber auch bei Heuschnupfen-Patienten konnte diese Regulation beobachtet werden. Bei beiden Krankheitsbildern hebt die Immuntherapie den Spiegel an anti-entzündlichem Secretoglobin auf das Niveau von Gesunden.
Die Forscher am IAF/ZAUM haben hier eine bislang unbekannte Rolle des Epithels entdeckt: die als anti-entzündlicher Gegenspieler einer allergischen Entzündung. In Zukunft könnte dieser Mechanismus zu inhalativen Behandlungsmethoden führen und die allergische Reaktion schon im Lungenepithel stoppen.
Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) vergibt jedes Jahr den "Förderpreis für Allergen Immuntherapie", gestiftet von der Allergopharma GmbH & Co. KG. Der Förderpreis wird für herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Allergologie und klinischen Immunologie vergeben und dient der Förderung junger, aufstrebender Wissenschaftler.
Hier erfahren Sie mehr über die Forschung von DZL-PI Ulrich Zißler: Bronchialepithel als Schrankenwärter
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