Unter starker Beteiligung des DZL-Standortes München (CPC-M) fand Anfang des Jahres 2020 das DZL-Jahresmeeting im Ostseebad Travemünde statt. Fünf Highlight-Talks kamen von Wissenschaftler*innen des CPC-M: Im Bereich Asthma stellte die Direktorin des CPC-M Prof. Dr. Dr. Erika von Mutius die Erfolge der ALLIANCE Studie in den Mittelpunkt. Hier nehmen inzwischen mehr als 1.000 Kinder teil. Ein wichtiges Ergebnis, meint Erika von Mutius. So könnten die vielen Verlaufsformen von Asthma bronchiale vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter besser untersucht werden:
„Wir interessieren uns derzeit insbesondere für Kinder mit einem progressiven chronischen Verlauf der Erkrankung vom frühen Kindesalter an und haben in ersten Analysen gesehen, dass genetische Faktoren und Exazerbationen dazu beitragen.“
Für den Bereich DPLD (Diffuse Parenchymal Lung Disease) sprach Prof. Anne Hilgendorff (CPC-M). Sie verwies auf die Identifizierung neuer Pathomechanismen und das unermüdliche Streben, diese in sinnvolle therapeutische Ansätze zu übersetzen. Ein Meilenstein im Bereich DPLD ist in diesem Zusammenhang der gerade entstehende Zellatlas der Lunge - ein herausragendes Instrument für ein besseres Verständnis fibrotischer Lungenerkrankungen.
Weitere Highlight-Vorträge präsentierten Dr. Tom Conlon als Vertretung für Gizem Günez (CPC-M) für den Bereich COPD, Dr. Michael Gerckens (CPC-M) für die Platform Imaging und Dr. Nicole Strobl (Klinikum der Universität München/CPC-M) für den Bereich End Stage Lung Disease und Meshal Ansari (CPC-M) für den Bereich Diffuse Parenchymal Lung Disease.
Besonders freuen konnten sich drei Nachwuchswissenschaftler des DZL-Standortes München: Ihre Teaser-/Poster wurden im jeweiligen Krankheitsbereich als beste ausgezeichnet:
Die Doktorandin Meshal Ansari zum Beispiel verknüpft in ihrem Projekt Lungenforschung und maschinelles Lernen. Sie untersucht die Veränderungen in den Zellen von Patienten mit Lungenfibrose und vergleicht sie mit Daten aus großen, bereits vorhandenen Studien (Kohorten). Das Ziel: Algorithmen zu trainieren, die den Medizinern helfen, Behandlung und Medikamentierung von Patienten zu verbessern.
Friederike Häfner (Doktorandin) bekam den Posterpreis für ihre Arbeit an bronchopulmonaler Dysplasie (BPD) bei Frühgeborenen. Sie untersucht den pulmonal-arteriellen Fluss mit Hilfe von MRT-basierten Messungen. Dabei möchte sie herausfinden, ob diese Messungen eine frühere Diagnose von Durchblutungsstörungen bei Frühgeborenen mit BPD ermöglichen.
Dritter Preisträger ist Doktorand David Bodensson für sein Poster zu einer neuen diagnostischen Methode der Endomikroskopie, die PCLE. Sie ermöglicht eine Darstellung der feinsten Mikroarchitektur in den Wänden der Lungenbläschen. Auch er verknüpft die Ergebnisse mit Machine Learning Verfahren. Das Ziel hier: Die verschiedenen interstitiellen Lungenerkrankungen besser unterscheiden und diagnostizieren zu können.