Es war eine intensive Woche für die 12 Nachwuchs-Lungenforscher aus der ganzen Welt: Im Comprehensive Pneumology Center (CPC) in München durchliefen sie während der fünf MIAS-Tage nicht nur eine experimentell-klinische Ausbildung. Dazu kamen Vorträge von Referenten des CPC sowie internationalen Experten. Prof. Barbara Rothen-Rutishauser von der Universität Fribourg (Schweiz) zum Beispiel sprach über 3D-Lungenzellmodelle, mit denen die Auswirkungen von Partikel- oder Wirkstoffaerosolen bewertet werden.
Dr. Clemente Britto-Leon von der Yale University (USA) sprach über eine klinische Anwendung mit nicht-invasiven Biomarkern zur Vorhersage von Mukoviszidose-Exazerbationen – entstanden auf Basis von Grundlagenforschung.
Die jungen und hochmotivierten Teilnehmer aus Wissenschaft und Medizin lernten in zahlreichen Trainingsmodulen praktische biochemische Versuche und Verfahren kennen und konnten Sie auch gleich aktiv anwenden. Ein weiterer Fokus lag auf innovativen Technologien für die moderne Atemwegsforschung. Um mehr über das Bench-to-Bedside-Konzept im CPC und in den Kliniken zu erfahren, besuchten die Teilnehmer auch das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München-Großhadern und das Asklepios-Krankenhaus in München-Gauting, die größte Fachklinik für Lungenerkrankungen in Bayern.
Abgerundet wurde das MIAS-Curriculum durch eine Poster-Session
und zahlreiche weitere Gelegenheiten für Austausch und Vernetzung zu den Themen im Bereich Atemwegsmedizin. Ein Konzept, das die Teilnehmer beeindruckte. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt:
„Ich kann jedem nur empfehlen, an der MIAS teilzunehmen. Man lernt wirklich alles kennen: Die verschiedensten Techniken der wissenschaftlichen Arbeit, unterschiedlichste Forschungsansätze und, nicht zu vergessen, den Nutzen für den Patienten in der Klinik.“
Nicht zuletzt genossen die Teilnehmer ein zünftiges bayerisches Abendessen, nach dem die Teilnehmer feststellten:
„Es ist eine einzigartige Erfahrung, es ist nicht nur der wissenschaftliche Teil, es ist auch der Community-Teil, man trifft viele andere Wissenschaftler, viele Kollegen aus verschiedenen Ländern, es ist also auch ein kultureller Austausch.“
Das MIAS findet seit 2012 im CPC statt und wurde von der Stiftung AtemWeg zusammen mit den wissenschaftlichen und klinischen Partnern im CPC ins Leben gerufen. Sie soll den Wissenstransfer und die Ausbildung junger Lungenforscher und Kliniker ermöglichen. Der Hintergrund: die steigende und alarmierende Zahl von Patienten, die weltweit an chronischen Lungenerkrankungen leiden. Die translationale Atemwegsforschung ist der Weg, um neue Ansätze für vorbeugende Maßnahmen wie auch Therapien und Behandlungen zu finden.
Die MIAS wird von der CPC Research School organisiert, mit finanzieller Unterstützung des DZL/CPC-M, der Stiftung AtemWeg, Boehringer Ingelheim und Vitrocell Systems.